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Sigma 70-200mm F2.8 DG DN OS | Sports: Telezoom im Videotest - Schärfe, Autofokus und Focus Breathing

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SCHĂ„RFE, AUTOFOKUS & FOCUS BREATHING

Noch vor wenigen Jahren war beim Filmen klar, dass man in erster Linie mit manuellem Fokus arbeitet. In geringem Umfang ist das Nachregeln der Schärfe mit der Hand hier auch ohne Follow-Fokus machbar, nicht zuletzt dank des Fokus-Peakings der Panasonic Lumix S5II X. Der Schärfering lässt sich sanft drehen, so dass sich die Schärfe so lange sauber ziehen lässt, bis man mit der Hand umgreifen muss. Gut gefällt uns zudem die Taste, mit der sich der Autofokus kurzzeitig außer Kraft setzen lässt beziehungsweise die gefundene Schärfe für die Zeit des Tastendrucks festsetzt. Wir empfehlen gerade in Bezug auf den Autofokus, unsere Aufnahmen im Video nochmal nach der Lektüre anzuschauen – denn hier zeigen wir die passenden Belege.

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Die Objekterkennung in der Kamera ist immer mitentscheidend zu den Aussagen zum Autofokus. Deshalb beziehen sich unsere Aussagen zum Autofokus immer auf die Kombination mit der gezeigten Lumix-Kamera. Das Objektiv bietet Sigma jedoch auch mit E-Mount an.

Gerade der Trend zu höheren Auflösungen macht den Autofokus wichtiger, da man die Schärfe nur auf sehr hochwertigen Bildschirmen und bei genau geplanten Kamera- und Objektbewegungen korrekt manuell ziehen kann. Wer nicht genau weiß, was vor der Kamera passiert und mit einer geringen Schärfentiefe, sprich Offenblende, arbeiten will, ist genau genommen auf den Autofokus angewiesen. Hier ist zwangsläufig die Kameralogik bei der Personenerkennung ein wichtiger Faktor. Doch gleichzeitig muss das Objektiv dann auch sauber der Bewegungserkennung der Kamera folgen. Das bedeutet für eine Telezoom-Optik Schwerstarbeit, da die Wege der Linsenelemente deutlich weiter sind als bei einem Standard-Zoom. Entsprechend mehr müssen die Motoren leisten, die die Linsengruppen positionieren. Das führt bei der Sigma-Optik zu wahrnehmbaren hochfrequent surrenden Geräuschen. Zugegeben, man muss schon genau hinhören – oder aber den Pegel der Kamera auf Anschlag hochregeln, damit die internen Mikrofone dann diese Geräusche aufzeichnen. Bei normalem Umgebungsgeräusch wird man es kaum hören.

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Der Autofokus wird bei Sigma mit einem Schiebeschalter deaktiviert. Mit dem darunterliegenden Schalter kann man den Fokusbereich einschränken, was das Fokussieren beschleunigen soll.

Über die Geschwindigkeit des Autofokus kann man prinzipiell nicht meckern – gerade bei kleineren Menschengruppen ist uns das Tempo eher etwas zu hoch, wobei die Schärfe auch mal leicht über das Ziel hinausschießt. Auf der anderen Seite braucht die Optik ganz schön lang, wenn sie bisher im Nahbereich gearbeitet hat und dann den passenden Fokuspunkt in der Ferne finden soll. Hier können, auch bei ausgewähltem Fokusbereich, durchaus mal mehrere Sekunden vergehen. Aufgrund dieser Diskrepanz ist es schwer, die individuellen Fokuseinstellungen anzupassen. Wir haben bereits mit verschiedenen AF-Einstellungen gespielt, doch eine richtig passende für eine dokumentarische Arbeit bei einem Fasnachtsumzug haben wir nicht gefunden. Wobei wir zugeben, dass eine solche Menschenansammlung und zwangläufig teilweise nicht mehr gut erkennbare Gesichter ein erhöhter Schwierigkeitsgrad sind.

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In dieser Aufnahme sitzt der Fokus exakt auf dem Gesicht, doch in der Bewegung komm ein kleiner Wedel vom Fasnachtswagen kurz vor den unteren Teil des Gesichts und bringt den Autofokus aus dem Tritt.

Sigma verspricht zudem ein minimiertes Focus-Breathing, was besonders bei Videoaufnahmen mit Zoomfahrt wichtig ist. Minimiert ist als Begriff genau richtig, denn es bedeutet, dass beim Durchfahren der Schärfe durchaus noch eine Veränderung der Brennweite zu erkennen ist. Ein Rahmen in drei Meter Entfernung bei 100 Millimeter sauber scharfgestellt und so eingestellt, dass er gerade so zu sehen ist, führt bei der späteren Schärfefahrt dazu, dass der Rahmen nahezu aus dem Bild verschwindet.